Bringing Up Baby
Howard Hawks, USA, 1938o
Eine resolute junge Dame und ihr zahmer Leopard verwickeln einen weltfremden Paläontologen am Tag vor seiner Hochzeit und der Vollendung einer jahrelangen Saurierskelett-Rekonstruktion in eine Reihe haarsträubender Missgeschicke, die ihn immer weiter von seinen hehren Zielen wegbringen.
Eine resolute junge Frau aus sehr gehobenen Kreisen und ihr zahmer Leopard verwickeln einen weltfremden Paläontologen am Tag vor seiner Hochzeit und der Vollendung einer jahrelangen Saurierskelett-Rekonstruktion in eine Reihe haarsträubender Missgeschicke, die ihn immer weiter von seinen hehren Zielen wegbringen. Howard Hawks Farce von 1938 gehört zu den Höhepunkten der Screwball Comedy, die nach einem unberechenbaren Ball im Baseball benannt ist und den Geschlechterkrieg mit schrulligen Figuren, irrwitzigen Verwicklungen und geistreichen Pingpong-Dialogen auf die Spitze trieb. Um die eskapistische Heiterkeit dieser Filme nicht in blossen Blödsinn abdriften zu lassen, brauchte es ein feines Gespür für die rigiden moralischen Konventionen der Vorkriegszeit, die da systematisch gebrochen wurden, sowie Stars, welche die rasant getaktete Absurdität der Handlung und der Dialoge mit müheloser Eleganz und Unerschütterlichkeit darbieten konnten. Der gebürtige Brite Cary Grant, der seit seiner Teenagerzeit auf amerikanischen Vaudeville-Bühnen getourt hatte, und die aus begütertem, aber progressivem Haus stammende Katharine Hepburn waren eine dieser Traumbesetzungen. Die romantischen Aspekte der Liebeskomödie ironisierten sie umso cooler, als beide bisexuell waren, sich aber lebenslang nicht outeten.
Andreas Furler