The Phoenician Scheme

Wes Anderson, USA, 2025o

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Der von ständigen Komplotten und Flugzeugabstürzen geplagte Bauunternehmer Zsazsa Korda machte seine einziger Tochter, eine angehende Nonne, zu seiner Alleinerbin und macht sich mit ihr an sein letztes und ehrgeizgstes Projekt, das einem orientalischen Sklavenstaat mit Staudamm, Kanal- und Tunnelanlagen märchenhafte Einkünfte bescheren soll. Weil sich der Rest der Welt unter amerikanischer Führung gegen ihn verschwört, ensteht eine Finanzierungslücke von 100%. Korda klappert alte Verbündete und Intimfeinde ab, um die Finanzierung dennoch hinzukriegen.

Nach der verhaltenen Resonanz auf seine letzten Langfilme Asteroid City (2021) und The French Dispatch (2023) mehrten sich die Befürchtungen, dass Wes Andersons fabelhafte Kreativität allmählich versiege und sein surrealer Puppenhausstil zur Masche verkomme. Doch mit The Phoenician Scheme läuft der Texaner wieder zu Hochform auf: Die Dekors sind so hinreissend durchkomponiert wie in The Grand Budapest Hotel, die Dialoge und Pointen staubtrocken wie in Fantastic Mr. Fox, die Story so märchenhaft schlicht und absurd wie in Moonrise Kingdom. Benicio Del Toro gibt den sagenumwitterten Oligarchen Zsa-zsa Korda, der sich ständig von Attentaten und Flugzeugabstürzen behelligt sieht und einen letzten Coup mit einem Staudamm-Kanal-Tunnelprojekt in einem orientalischen Sklavenstaat plant, während er seine einzige Tochter als Nachfolgerin installiert. Das Problem: Kordas Tochter will Nonne werden und liest ihm laufend die Leviten; seine globale Konkurrenz hat sich so gegen ihn verschworen, dass der Preis von Baubolzen, Grundbestandteil des Korda-Imperiums, in astronomische Höhen schnellt. Der blanke Unternehmer muss um den Globus weibeln, um alte Spiessgesellen und Intimfeinde zur Deckung der Finanzierungslücke von just 100% zu überreden. Die Grand Tour gibt Anderson Gelegenheit, reihenweise Stars und alte Vertraute aus seinem eigenen Universum für Kurzauftritte aufzubieten: Bill Murray als Gott, Tom Hanks und Bryan Cranston als Basketballfreaks, Scarlett Johannson als stocknüchterne Cousine, Mathieu Almaric alias Marseille Bob als Blutspender mit Handpumpe, Benedict Cumberbatch als Kordas mord(s)lustigen Bruder Nubar ... Das Schaulaufen der Koryphäen in teils irren Maskeraden nimmt kein Ende, doch Anderson hält es mit seiner rigiden Regie der rechten Winkel und einem Plot mit Message unter Kontrolle: Schuld am Elend der Welt sei schlicht, dass jede:r jede/n unablässig über den Tisch ziehe. Anderson setzt diesem Prinzip der unstillbaren Gier zuletzt eine Aussteigeridylle entgegen, die den Milliardär zum zufriedenen Tellerwäscher degradiert. Die schlagende Metaphorik seiner besten Filme erreicht er damit nicht. Eine Augenweide und ein ausgelassenes Vergnügen aber ist dieses phönizisches Slapstick-Komplott allemal.

Andreas Furler

Galerieo

Filmdateno

Synchrontitel
Der Phönizische Meisterstreich DE
Genre
Komödie, Krimi/Thriller
Länge
101 Min.
Originalsprache
Englisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.8/10
IMDB-User:
6.8 (1105)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Benicio del ToroZsa-zsa Korda
Mia ThreapletonSister Liesl
Michael CeraBjorn Lund
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