La cocina
Alonso Ruizpalacios, Mexiko, USA, 2024o
Mittagszeit im «The Grill» in Manhattan. Die Gäste des florierenden Lokals werden von den unzähligen Angestellten, von denen viele illegal eingewandert sind, bekocht und bedient. Einer von ihnen ist der junge Mexikaner Pedro, ein Träumer und Unruhestifter. Er ist verliebt in die amerikanische Kellnerin Julia, die sich nicht auf eine Beziehung mit ihm einlassen kann. Als in der Kasse des Restaurants Geld fehlt, ist Pedro schnell einer der Hauptverdächtigen.
Der erste internationale Film des mexikanischen Regisseurs Alonso Ruizpalacios spielt im Mikrokosmos eines New Yorker Restaurants, in dem die brutalen kapitalistischen und rassistischen Strukturen der Dienstleistungswelt herrschen. Die Küchencrew besteht mehrheitlich aus illegalisierten Migrant:innen, die unter hohem Druck arbeiten. La cocina zeigt ihre Kämpfe mit persönlichen, zwischenmenschlichen und finanziellen Problemen, für die der Restaurantbesitzer, der Manager und die Gäste wenig Interesse haben. Als die Küche just zur Mittagszeit von einem defekten Getränkeautomaten geflutet wird, waten die Köch:innen mit klatschnassen Hosenbeinen durch Seen aus Cherry Coke, während die Service-Angestellten ihre voll beladenen Tabletts über den rutschigen Boden balancieren. Die minderjährige Köchin Estela, die gerade ihren ersten Tag im Restaurant hat, putzt die Sauerei in ihrer Pause allein auf und schläft danach vor Erschöpfung auf einem Stuhl ein. Obwohl der Film mit zahlreichen Protagonist:innen dicht beladen ist, gelingt es ihm, anhand von anekdotischen Einblicken in die Lebenswelten der unterschiedlichen Mitarbeiter:innen, greifbare Figuren mit Tiefe zu zeigen. Im Zentrum steht der mexikanische Koch Pedro, der den American Dream träumt und eine Affäre mit der US-amerikanischen Kellnerin Julia hat. Als in der Kasse Geld fehlt, wird er sofort verdächtigt und verwarnt. Sie wiederum bekommt kaum den Nachmittag frei, nachdem sie aufgrund ihrer Schwangerschaft zusammengebrochen ist. Im Kontrast zu diesen harten Verhältnisse stehen die weichen, stilvollen Schwarzweiss-Bilder, in denen die Geschichte erzählt wird. Diese stilistische Reibung verstärkt die Spannungsverhältnisse und lässt den Film lange nachhallen.
Ella RoccaGalerieo





